FSME-Behandlung: Welche Möglichkeiten gibt es?

FSME steht für Frühsommer-Meningoenzephalitis und ist eine Erkrankung der Hirnhäute und des zentralen Nervensystems. Ausgelöst wird FSME durch Krankheitserreger, die meist beim Stich einer infizierten Zecke auf den Menschen übertragen werden. Da es sich bei den Erregern um Viren handelt, sind Antibiotika bei der Behandlung von FSME wirkungslos. Es können lediglich Symptome wie beispielsweise Fieber, nicht aber FSME selbst mit Medikamenten behandelt werden. Daher ist es wichtig, gegen FSME vorzusorgen. Hier bietet die FSME-Impfung den besten Schutz.

Infizierte Zecken können FSME-Viren direkt beim Stich übertragen.

Erkrankt nach Zeckenstich: Wie wird FSME behandelt?

Wenn eine Zecke zusticht, kann sie gefährliche Krankheitserreger wie FSME-Viren oder Borrelien übertragen. Anders als bei Borrelien, die erst nach einigen Stunden auf den Menschen übertragen werden, können FSME-Viren sofort beim Zeckenstich in den menschlichen Organismus gelangen und eine FSME auslösen. Und auch bei der Behandlung unterscheiden sich die zwei Krankheiten: FSME ist – anders als Borreliose – nicht mit Medikamenten heilbar. Lediglich für die FSME-Symptome ist eine Behandlung möglich.

In der Regel äußert sich eine FSME-Erkrankung durch grippeähnliche Symptome wie Fieber und Gliederschmerzen. Diese können einige Tage oder Wochen nach einem Zeckenstich auftreten. Durch ihre Ähnlichkeit mit der Grippe in der ersten Erkrankungsphase wird FSME häufig nicht korrekt diagnostiziert. Bei etwa 70 Prozent der Betroffenen tritt die Krankheit in 2 Phasen auf. In der zweiten Erkrankungsphase steht meist eine Hirnhautentzündung im Vordergrund. Wenn sich das Virus in Gehirn und Rückenmark vermehrt, kann es dann zu schweren Verläufen mit bleibenden neurologischen Schäden kommen. Dabei können dauerhafte Lähmungen sowie Schluck- und Sprechstörungen auftreten, durch die Betroffene ans Bett gefesselt oder auf einen Rollstuhl angewiesen sind. FSME kann auch tödlich verlaufen – das beschränkt sich aber auf schwere Fälle. Eine effektive FSME-Behandlung gibt es zum jetzigen Zeitpunkt nicht – lediglich für FSME-Symptome gibt es eine Behandlung, z. B. durch schmerzhemmende oder fiebersenkende Medikamente. Durch die FSME-Impfung kann man sich jedoch vor einer Erkrankung schützen.

Weitere Möglichkeiten der Therapie bei FSME

FSME ist zwar nicht mit Medikamenten heilbar, sollte es jedoch zu einer FSME-Infektion mit einem schweren Verlauf kommen, haben Betroffene verschiedene Optionen der Therapie, um die FSME-Symptome zu bekämpfen. Neben Mitteln gegen Kopfschmerzen erhalten Betroffene häufig Behandlungen, die sich gezielt auf die Wiederherstellung der Körperfunktionen und -beweglichkeit fokussieren. Dazu zählen Ergo- und Physiotherapie sowie in bestimmten Fällen auch Logopädie.

FSME-Behandlung: Vorsorge ist besser als Nachsorge

Ärztin füllt den Impfausweis aus.
Die FSME-Impfung ist ein wichtiger Baustein der FSME-Vorsorge.

 

Um sich vor FSME zu schützen, bietet die FSME-Impfung den besten Schutz. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung allen, die in FSME-Risikogebieten leben oder einen Aufenthalt dort planen und mit Zecken in Kontakt kommen können. Dafür kann z. B. schon eine Gassi-Runde mit dem Hund ausreichen. Zecken sind fast das ganze Jahr über aktiv und können das Virus, das zu einem FSME-Infekt führt, unmittelbar beim Stich übertragen.

Bei den sogenannten FSME-Risikogebieten handelt es sich um jährlich vom Robert Koch-Institut ausgewiesene deutsche Stadt- und Landkreise, in denen das Risiko, an FSME zu erkranken, besonders hoch ist. In der Vergangenheit lagen die meisten FSME-Risikogebiete im Süden der Republik, in Bayern und Baden-Württemberg. Aber durch den Klimawandel breiten sich die FSME-Risikogebiete inzwischen auch immer weiter nach Norden und Osten aus. Allein in den letzten zehn Jahren nahm so die Anzahl der FSME-Risikogebiete in Deutschland um etwa ein Viertel zu. So gehören mittlerweile auch Kreise in Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen dazu.

Zecken und FSME: Wer ist besonders gefährdet?

Personen, die sich häufig im Grünen aufhalten, sowie diejenigen, die engen Kontakt mit freilaufenden Tieren haben, haben ein erhöhtes Risiko, von einer Zecke gestochen zu werden. Das Gefährliche: Zecken können FSME-Viren nicht nur in FSME-Risikogebieten, sondern in ganz Deutschland übertragen. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, die richtigen Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen und sich über mögliche Risiken einer FSME-Erkrankung zu informieren.

Neben der FSME-Impfung werden diese Vorsorgemaßnahmen empfohlen, um sich gegen Zecken und FSME zu schützen:

  • Tragen langer und heller Kleidung
  • Verwendung von zeckenabweisenden Mitteln (z. B. Anti-Zeckenspray)
  • gründliches Absuchen des Körpers nach jedem Aufenthalt im Grünen

Die Wirksamkeit von natürlichen Mitteln zur Zeckenvorsorge ist wissenschaftlich nicht bewiesen. Auf Hausmittel, wie Kokos- oder Schwarzkümmelöl, sollte man sich daher nicht verlassen.

FSME-Impfung: Wie kann ich mich schützen?

Für einen vollständigen FSME-Impfschutz sind drei Impfungen in einem festgelegten Abstand erforderlich. Anschließend sollte der Impfschutz alle 3 bis 5 Jahre aufgefrischt werden (je nach Impfstoff und Alter). Für Personen, die einen kurzfristigen Impfschutz gegen FSME benötigen, zum Beispiel für einen spontanen Ausflug oder einen Urlaub in einem FSME-Risikogebiet, gibt es die Möglichkeit der Schnellimmunisierung. Hier kann innerhalb weniger Wochen ein FSME-Impfschutz aufgebaut werden.

Übrigens: Die Kosten für die Impfung werden in den deutschen FSME-Risikogebieten von den gesetzlichen Krankenkassen getragen.

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