FSME: Impfempfehlung in Deutschland

Die FSME-Impfung ist eine wichtige Vorsorgemaßnahme, um das Risiko einer Frühsommer-Meningoenzephalitis (kurz FSME) nach einem Zeckenstich zu reduzieren. FSME-infizierte Zecken können das Virus unmittelbar beim Stich auf den Menschen übertragen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) spricht daher für alle eine FSME-Impfempfehlung aus, die in den sogenannten FSME-Risikogebieten einem Risiko für Zecken ausgesetzt sind. Zum Aufbau eines mehrjährigen Impfschutzes sind insgesamt drei FSME-Impfungen in festgelegten Abständen notwendig. Danach muss der Impfschutz – je nach Alter und Impfstoff – alle 3 bis 5 Jahre aufgefrischt werden.

Zur FSME-Impfung kann der Hausarzt bzw. die Hausärztin beraten.

Das sagt die STIKO zur FSME-Impfung

Die STIKO gibt für bestimmte Personengruppen eine klare FSME-Impfempfehlung: Um einer FSME-Erkrankung vorzubeugen, sollten sich alle Personen impfen lassen, die sich in einem FSME-Risikogebiet aufhalten und mit Zecken in Berührung kommen können. Damit sind sowohl alle Personen gemeint, die in diesen Gebieten wohnen, als auch Reisende und Ausflügler, die sich nur kurzzeitig in einem Risikogebiet aufhalten. Denn auch schon ein kurzer Ausflug kann ausreichen, um mit Zecken in Kontakt zu kommen: Zecken können überall im Grünen lauern – auch in städtischen Gebieten, wie z. B. auf dem Spielplatz, im Stadtpark oder im Biergarten.

Impfempfehlung für bestimmte Berufsgruppen
Darüber hinaus wird die FSME-Impfung von der STIKO auch empfohlen, wenn Personen beruflich ein höheres Risiko für eine Infektion haben. Das betrifft zum Beispiel Laborpersonal, das mit FSME-Viren in Berührung kommen kann, oder Forstarbeiter:innen und Landwirtschaftsarbeiter:innen in FSME-Risikogebieten.

Was ist FSME und warum ist es so gefährlich?

FSME ist eine Virusinfektion, deren Erreger von Zecken in ganz Deutschland übertragen werden können. Doch in den FSME-Risikogebieten ist das Risiko, nach einem Zeckenstich an FSME zu erkranken besonders hoch. Beginnend mit grippeähnlichen Symptomen, wie Fieber, können sich im weiteren Verlauf einer FSME-Erkrankung das Gehirn und die Hirnhäute entzünden. Bleibende Schäden wie Lähmungen, Schluck- und Sprechstörungen können dann die Folge sein. Betroffene sind nicht selten auf einen Rollstuhl angewiesen. In schweren Fällen kann FSME sogar lebensgefährlich werden. Eine FSME-Infektion ist nicht mit Medikamenten heilbar, was sie für den Menschen besonders gefährlich macht. Doch es gibt Möglichkeiten der Vorsorge: Die FSME-Impfung bietet den besten Schutz vor der Erkrankung. Dabei werden inaktivierte FSME-Viren verabreicht, woraufhin dieser Antikörper produziert, die zur Bekämpfung der Viren erforderlich sind. Die FSME-Impfung (umgangssprachlich „Zeckenimpfung”) kann für alle sinnvoll sein, die sich viel im Grünen aufhalten.

Neben FSME-Viren können Zecken auch Borreliose-Bakterien übertragen. Da sich die Bakterien im Darm der Zecke befinden, kann es mehrere Stunden dauern, bis die Übertragung stattfindet. Daher sollte die Zecke immer möglichst schnell entfernt werden. Gegen FSME bietet das schnelle Handeln jedoch keinen Schutz: Die Viren können direkt beim Stich einer FSME-infizierten Zecke übertragen werden. Während FSME nicht mit Medikamenten heilbar ist, kann man Borreliose mit Antibiotika behandeln. Impfstoffe zur Vorsorge stehen bislang nur für FSME zur Verfügung.

In diesen Regionen wird die FSME-Impfung empfohlen

Karte mit FSME-Risikogebieten in Deutschland
 Die vom RKI ausgewiesenen FSME-Risikogebiete in Deutschland (Stand: Februar 2024)

Der Großteil der jährlich vom Robert Koch-Institut (RKI) ausgewiesenen FSME-Risikogebiete liegt in Süd- und Mitteldeutschland: In den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Sachsen und Thüringen gibt es besonders viele Stadt- und Landkreise, die als FSME-Risikogebiete gelten. In den vergangenen zehn Jahren weiteten sich die Gebiete in Deutschland jedoch zunehmend in Richtung Norden und Osten aus. So gehören zu den insgesamt 180 FSME-Risikogebieten mittlerweile auch Stadt- und Landkreise in Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.1 Das RKI erklärt einen Stadt- oder Landkreis zum FSME-Risikogebiet, wenn dort oder in der Kreisregion innerhalb von fünf Jahren eine bestimmte Anzahl an FSME-Erkrankungen pro Einwohner:innen gemeldet wurde.

Was kostet die FSME-Impfung?

Wer in einem deutschen FSME-Risikogebiet wohnt oder einen Aufenthalt oder eine Reise dorthin plant, für den übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die FSME-Impfung. Darüber hinaus erstatten viele Versicherer auch die Impfkosten bei Reisen in ausländische FSME-Risikogebiete.

Wie häufig muss man sich impfen lassen?

Bei der FSME-Impfung handelt es sich um ein Dreifach-Impfschema. Das heißt, für den vollständigen Impfschutz muss die FSME-Impfung dreimal in vorgegebenen Abständen erfolgen. Die ersten beiden Impfungen erfolgen im Abstand von 1 bis 3 Monaten, die dritte – je nach Impfstoff – nach 5 oder 9 bis 12 Monaten. Danach ist eine erste FSME-Auffrischung nach 3 Jahren, anschließend je nach Alter und Impfstoff alle 3 bis 5 Jahre nötig, um bestmöglich vorgesorgt zu haben. Wer jedoch kurzfristig einen Ausflug oder Urlaub in ein FSME-Risikogebiet plant, kann von der sogenannten Schnellimmunisierung profitieren. Hier kann innerhalb weniger Wochen ein FSME-Impfschutz für die aktuelle Zeckensaison aufgebaut werden.

Da Kinder beim Spielen häufig viel Zeit im Grünen verbringen, haben sie ein erhöhtes Risiko für den Stich einer Zecke. Das kann gefährlich sein, denn auch bei Kindern können schwere FSME-Verläufe mit möglichen langfristigen Beeinträchtigungen, wie Lernschwierigkeiten oder Konzentrationsschwäche, auftreten. Laut RKI bietet die FSME-Impfung allen Altersgruppen den besten Schutz vor einer FSME-Erkrankung. Die FSME-Impfempfehlung gilt daher sowohl für Erwachsene als auch für Kinder, die in FSME-Risikogebieten mit Zecken in Kontakt kommen können. Die FSME-Impfung ist für Kinder ab einem Alter von einem Jahr zugelassen.

Gut zu wissen: Eltern können sich gemeinsam mit ihrem Kind beim Kinderarzt bzw. bei der Kinderärztin impfen lassen.

Informiere dich bei deinem Arzt bzw. deiner Ärztin über die FSME-Impfung!

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Quelle
1 Robert Koch-Institut (RKI). FSME-Risikogebiete in Deutschland (Stand: Februar 2024). Epid Bull 2024; 9:3-21