Was ist FSME und wie kann ich mich schützen?

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Virusinfektion. Die Viren können von infizierten Zecken übertragen werden. FSME ist nicht mit Medikamenten heilbar und kann tödlich sein. Impfen ist der beste Schutz.

Sollte ich mich impfen lassen?

Jeder, der sich gerne im Grünen aufhält, sollte sich zur FSME-Impfung beraten lassen. Denn infizierte Zecken, die das FSME-Virus übertragen können, gibt es in ganz Deutschland. Besonders hoch ist die Gefahr, von einer FSME-infizierten Zecke gestochen zu werden, im Süden von Deutschland. Doch auch immer mehr Kreise im Norden und Osten der Republik zählen mittlerweile zu den sogenannten FSME-Risikogebieten, wie z. B. das niedersächsische Emsland, der Stadtkreis Solingen in Nordrhein-Westfalen sowie einzelne Landkreise in Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Auch viele beliebte Urlaubsgebiete wie zum Beispiel der Bayerische Wald und die Sächsische Schweiz liegen in den Risikogebieten. Das zeigt, wie wichtig Vorsorge ist.

FSME-Schutz: auch kurzfristig möglich

Wer für die aktuelle Zeckensaison noch einen Impfschutz benötigt, kann ein schnelles Impfschema nutzen. Am besten lässt man sich hierzu vom Arzt bzw. der Ärztin beraten. Mit dieser sogenannten Schnellimmunisierung kann innerhalb weniger Wochen ein FSME-Impfschutz aufgebaut werden – auch kurzfristig vor einer geplanten Urlaubsreise oder einem Ausflug.

Gut zu wissen:

  • Zur FSME-Impfung beraten lassen kann man sich u. a. bei Hausärzt:innen, Kinder:ärztinnen, Gynäkolog:innen oder Reisemediziner:innen. In der Regel haben die meisten Arztpraxen Impfstoff vorrätig.
  • Wohnt man in einem FSME-Risikogebiet oder plant eine Reise dorthin, hat man bei gesetzlichen Krankenkassen Anspruch auf Übernahme der Impfkosten.
  • Bereits gegen FSME geimpft? Je nach Alter und Impfstoff sollte der Impfschutz alle 3 bzw. 5 Jahre aufgefrischt werden.

Krankheitsbild und Langzeitfolgen

Wie verläuft eine FSME-Erkrankung?

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Entzündung des Gehirns, der Hirnhäute und des Rückenmarks und wird durch das FSME-Virus ausgelöst. Eine spezifische Therapie gegen das FSME-Virus ist nicht verfügbar. Bei der FSME-Behandlung steht daher die Linderung der Symptome mit fiebersenkenden Medikamenten oder Schmerzmitteln im Vordergrund.

Eine FSME-Erkrankung verläuft meist in zwei Phasen: In der ersten Phase treten vor allem grippe-ähnliche Symptome wie ein allgemeines Krankheitsgefühl, starke Kopfschmerzen und hohes Fieber auf. Bei ca. 70 % der Erkrankten kommt es nach vorübergehender Besserung zu einer zweiten, neurologischen Krankheitsphase. In dieser Phase können die Hirnhäute, aber auch das Gehirn oder das Rückenmark betroffen sein. Eine Hirnhautentzündung (Meningitis) ist die mildere Form der zweiten Phase; dennoch geht sie häufig mit hohem Fieber, starken Kopfschmerzen und Nackensteife einher. Sind über den Hirnhäuten hinaus das ganze Gehirn und das Rückenmark von der Krankheit betroffen (Enzephalitis und Myelitis), verläuft die FSME typischerweise schwerer, da dann zusätzlich Gleichgewichtsstörungen, Bewusstseinsstörungen, Lähmungen, Zittern sowie Schluck-, Sprech- und Hörstörungen auftreten können.

Die Symptome können mehrere Monate lang anhalten. Bei über 40 % der Erkrankten sind nach der akuten Krankheitsphase längerfristige Rehabilitationsmaßnahmen notwendig. Meist heilt die Krankheit folgenlos aus, ungefähr ein Fünftel der Erkrankten trägt jedoch dauerhafte Langzeitschäden davon. In seltenen Fällen verläuft FSME sogar tödlich. Vor allem Männer im Alter über 60 Jahre haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf.

Bin ich gefährdet?

Ob beim Joggen im Stadtpark oder beim Spaziergang mit dem Hund – wer sich gerne draußen aufhält, ist oft mittendrin: im Zeckenrevier. Die Blutsauger gibt es in städtischen und ländlichen Gebieten in ganz Deutschland. Sie können in Wäldern und auf Wiesen, aber auch in Stadtparks und auf Spielplätzen lauern. Das FSME-Virus befindet sich im Zeckenspeichel und wird bei einem Stich sofort übertragen. Ein rasches Entfernen der Zecke aus der Haut schützt nicht vor einer FSME-Infektion. Impfen ist die beste FSME-Vorsorge.

Rufe jetzt deinen Hausarzt bzw. deine Hausärztin an oder buche online einen Termin zur Impfberatung.

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Zecken können beim Blutsaugen gefährliche Krankheitserreger übertragen. (© shishiga - stock.adobe.com)