Auf den Hund gekommen – Zeckenvorsorge für Mensch und Tier

Spaziergang im Wald, Gassi-Runde im Stadtpark oder Faulenzen im Garten – für viele Hundebesitzer gibt es nichts Schöneres, als zusammen mit dem Vierbeiner die Natur zu genießen. Doch aufgepasst! Im Grünen treiben auch Zecken ihr Unwesen. Die kleinen Blutsauger können gefährliche Krankheitserreger wie Borreliose-Bakterien und FSME-(Frühsommer-Meningoenzephalitis-)Viren übertragen. Da Zeckenstiche für Menschen und Tiere schwerwiegende Folgen haben können, ist Zeckenvorsorge für beide unerlässlich.

Beim Aufenthalt in der Natur können Menschen und Tiere schnell zum Opfer von Zecken werden.

Wo können Zecken lauern?

Zecken kommen in ländlichen, aber auch in städtischen Gebieten in ganz Deutschland vor. Die kleinen Spinnentiere krabbeln auf Grashalmen, in Büschen und Unterholz, in Wäldern, auf Wiesen, in Stadtparks, aber auch in heimischen Gärten. Sprich, beinahe überall, wo wir mit unserem Hund unterwegs sind, können Zecken lauern. Entgegen der landläufigen Meinung fallen die Blutsauger jedoch nicht von Bäumen, sondern halten sich bevorzugt in der bodennahen Vegetation in einer Höhe von 30 bis 60 Zentimetern auf. Haben die Parasiten einen Wirt gefunden, suchen sie nach möglichst gut durchbluteten Stellen, um zuzustechen. Beim Menschen sind dies z. B. der Schritt und die Kniekehlen. Bei unseren vierbeinigen Freunden sind vor allem Kopf, Nacken, Schultern und Brust betroffen.

Zeckenschutz – das kleine Einmaleins

Wer gerne gemeinsam mit seinem Hund in der Natur unterwegs ist, sollte an die richtige Vorsorge, z. B. durch Impfen, denken. Reisemediziner Dr. med. Tomas Jelinek erklärt: „Impfen ist der beste Schutz, denn die FSME-Viren werden beim Stich einer infektiösen Zecke sofort übertragen.“ Besser ist es jedoch, sich gar nicht erst stechen zu lassen. Um Zeckenstichen vorzubeugen, sollte man beim Aufenthalt im Grünen daher lange Kleidung und festes Schuhwerk tragen. Anti-Insektenspray, mit einem Wirkstoff gegen Zecken, kann die kleinen Blutsauger zudem für einige Stunden auf Abstand halten. Das A und O: nach jedem Aufenthalt im Grünen den eigenen Körper gründlich nach Zecken absuchen. Auch das Fell des Hundes sollte nach Zecken abgesucht werden. Hat doch mal eine Zecke zugestochen, ist es wichtig, diese so schnell wie möglich zu entfernen – das gilt sowohl bei Hunden als auch bei ihren Besitzern. Um Vierbeiner vor den Stichen der kleinen Blutsauger zu schützen, können Kautabletten, Spot-on-Präparate sowie Halsbänder mit zeckenabweisenden Substanzen zum Einsatz kommen. Dass Hausmittel wie Schwarzkümmel- oder Kokosöl gegen Zecken wirken, ist wissenschaftlich nicht bewiesen und daher nicht als Vorsorgemaßnahme zu empfehlen. Im Gegensatz zum Menschen können Hunde gegen Borreliose geimpft werden. Einen FSME-Impfstoff für Vierbeiner gibt es jedoch nicht.