Was zieht Zecken an?

Haben Sie auch „süßes Blut“ und ziehen Stechbiester magisch an? Dann gibt es hier gleich zwei gute Nachrichten: Das ist nicht der Grund dafür, dass Sie häufig von Mücken gestochen werden. Und auch Zecken lassen sich davon nicht wirklich beeindrucken. Aber was zieht Zecken dann an?

Zecken essen Blut – Zeckenweibchen benötigen es zur Eiablage.

Welches Blut bevorzugen Zecken?

Es gibt eine einfache Erklärung, was Zecken anzieht. Da die kleinen Milben aus der Familie der Spinnen keine Augen haben, orientieren sie sich über ihr Haller’sches Organ. Damit können sie Gerüche wahrnehmen, die auf die Anwesenheit eines potenziellen Opfers hindeuten: Ammoniak, Buttersäure, Kohlenmonoxid – das zieht Zecken an. Da dies alles Stoffe sind, die sowohl von Menschen als auch von Tieren abgegeben werden, ist es auch kein Wunder, dass Zecken sowohl das Blut von Menschen als auch das von Vögeln, Mäusen, Hunden oder Katzen mögen. Mit „süßem Blut“ hat das also gar nichts zu tun.

Warum beißen Zecken?

Zunächst einmal: Zecken beißen nicht, Zecken stechen. Dafür haben sie einen Stechapparat, bestehend aus Schneidewerkzeug (Cheliceren) und Stechrüssel (Hypostom), mit dem sie Blut saugen. Warum sie das tun? Weil sie Hunger haben. Zecken sind Parasiten, die sich vom Blut ihrer Opfer ernähren – das ist das Einzige, was Zecken essen – bzw. trinken. „Leider können Zecken während ihrer Blutmahlzeit Krankheitserreger übertragen, beispielsweise FSME-Viren. Diese können beim Menschen eine Frühsommer-Meningoenzephalitis, also eine Entzündung der Hirnhaut und des Gehirns, auslösen“, erklärt Prof. (a.D.) Dr. Jochen Süss. Deshalb rät er zu Vorsorgemaßnahmen wie langer Kleidung, Antizeckensprays sowie gründlichem Absuchen nach jedem Aufenthalt im Freien. Eine Impfung gegen FSME kann dazu beitragen, das Risiko einer FSME-Virusinfektion nach einem Zeckenstich zu verringern.

Wann stechen Zecken und wie oft?

Im Vergleich zu Mücken brauchen Zecken viel mehr Blut. Sie benötigen es, um sich von der Larve zur Nymphe und zur erwachsenen Zecke zu entwickeln. Weibliche Zecken müssen noch ein weiteres Mal essen, um Eier legen zu können. Zecken können übrigens bis zu 15 Tage an ihrem Wirt saugen. Wann Zecken stechen, kann an der Temperatur festgemacht werden: Sobald draußen an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen sieben Grad und mehr herrschen, werden Zecken aktiv. In Deutschland beginnt die Zeckenzeit deshalb meist im Februar und zieht sich bis Oktober.