Die zehn kuriosesten Fakten über Zecken

Das Tierreich beeindruckt immer wieder mit seinen faszinierenden und skurrilen Lebewesen, die ganz schön was auf dem Kasten haben. Aber wer hätte gedacht, dass auch Zecken dazugehören? Als blutsaugende Parasiten eilt ihnen ein schlechter Ruf voraus, aber es gibt einige Fakten über Zecken, die kaum jemand kennt.

Zecken mögen keine Giraffen – das ist einer von zehn kuriosen Fakten rund um die kleinen Spinnentiere.

Fakt 1: Zecken riechen ganz ohne Nase

Menschen läuft bei Schokoladenduft das Wasser im Mund zusammen, das Pendant bei Zecken sind Ammoniak, Buttersäure und Kohlendioxid – hiervon bekommen sie richtigen Heißhunger auf eine Blutmahlzeit. Aber wie nehmen sie diese Gerüche wahr, obwohl sie keine Nase haben? Hierbei hilft ihnen ihr Haller’sches Organ, das sie an den Vorderbeinen haben.

Fakt 2: Zecken können sich ohne Augen orientieren

Wenn Zecken die Fährte erst mal aufgenommen haben, gibt es für sie kein Halten mehr. Nicht alle Zeckenarten haben Augen, sie orientieren sich mit Hilfe ihrer unzähligen Tasthaare, die sie an den Beinen haben.

Fakt 3: Zecken betäuben ihre Opfer

Dass man von einer Zecke gestochen wurde, bleibt in der Regel unbemerkt, da sie beim Stechen mit ihrem Speichel Betäubungsmittel abgibt. Daher ist es wichtig, den Körper nach dem Aufenthalt in der Natur gründlich abzusuchen. Wer zusätzlich vorbeugen möchte, sollte beim Aufenthalt in der Natur möglichst lange, körperbedeckende Kleidung tragen und Hautteile sowie Kleidung mit speziellen insektenabweisenden Mitteln, sogenannten Repellents, einsprühen. Zudem kann eine FSME-Impfung vorbeugen, an Frühsommer-Meningoenzephalitis zu erkranken. In FSME-Risikogebieten empfiehlt die Ständige Impfkommission eine Impfung. Laut Robert Koch-Institut gelten in Deutschland insbesondere große Teile Bayerns, Baden-Württembergs sowie Teilen Südhessens und Thüringens als FSME-Risikogebiete, in denen die Gefahr der Übertragung von FSME-Viren besonders hoch ist. Hier sollte eine FSME-Impfung selbstverständlich sein.

Fakt 4: Zecken produzieren „Zeckenzement“

Hat sich eine Zecke erst einmal am Körper verankert, lässt sie sich so leicht nicht entfernen. Einerseits liegt es daran, dass Zecken kleine Widerhaken an ihrem Stechapparat besitzen, andererseits arbeiten sie auch mit einer Art natürlichem Klebstoff, dem „Zeckenzement“. Forscher arbeiten übrigens gerade daran, die Klebeeigenschaft des „Zeckenzements“ zu erforschen und für medizinische Zwecke zu nutzen.

Fakt 5: Zecken sind Weltenbummler

Trotz ihrer geringen Größe legen Zecken so einige Kilometer zurück. Hierfür nutzen sie Vögel, Menschen und andere Tiere als Shuttleservice. Bei der Reise ist auch für das leibliche Wohl gesorgt, da sie ihren Weggefährten gleich noch etwas Blut abzapfen können.

Fakt 6: Winterzecken können Elche töten

Zecken sind wahre Triebtäter, aber wer hätte gedacht, dass sie sogar die Lizenz zum Töten von Elchen haben? Das ist schwer vorstellbar, da Elche viel größer und massiger sind als die kleinen Spinnentiere. Aber wenn bis zu 120.000 Parasiten einen Elch befallen, scheuert er sich sein dickes Winterfell an den Bäumen ab. Durch die Kälte, den Blutverlust und das anstrengende Scheuern verlieren die Elche viel Energie und können in einem kalten Winter sterben.

Fakt 7: Zecken verwandeln sich nach der ersten Blutmahlzeit

Der Lebenszyklus einer Zecke umfasst vier Stadien: vom Ei über die Larve und die Nymphe bis hin zur erwachsenen, geschlechtsreifen Zecke. Als Larven haben Zecken lediglich sechs Beine, obwohl Zecken biologisch zu den Spinnentieren gehören, die bekanntermaßen acht Beine haben. Das fehlende Beinpaar wächst Zecken erst nach ihrer ersten Blutmahlzeit, wenn sich Zecken von der Larve in eine „jugendliche“ Zecke, die Nymphe, verwandeln.

Fakt 8: Zeckenweibchen gehören zu den verfressensten Tieren

Nach der Paarung überkommt weibliche Zecken ein großer Heißhunger: Bei einer Blutmahlzeit nehmen sie das bis zu 200-Fache ihres Körpergewichts auf. Diese große Menge brauchen sie, um die Eizellen bilden zu können. Wohl bekomm’s!  Angenommen, ein Mensch würde so viel Nahrung zu sich nehmen, dann müsste er dafür auf die Höhe des Brandenburger Tors anwachsen.

Fakt 9: Zecken sind Gourmets, sie produzieren „Zeckenkaviar“

Zeckenweibchen sind wahre Legebatterien: Sie können auf einmal zwischen 2.000 und 20.000 Eier legen. Eine wachsartige Schicht schützt die Eier und hält sie zusammen. Weil es so viele Eier auf einmal sind, werden sie auch „Zeckenkaviar" genannt, essen kann man ihn aber nicht.

Fakt 10: Zecken mögen keine Giraffen

Bei ihren Wirten sind Zecken eigentlich nicht wählerisch, ob Vogel, Maus, Hund, Katze oder Mensch – alle Säugetiere dienen ihnen als Nahrungsquelle. Von Giraffen halten sie sich jedoch fern, da sie einen Geruch abgeben, den Zecken überhaupt nicht leiden können. Deshalb bleiben Giraffen von Zecken verschont, die Glücklichen!

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