Welchen Nutzen haben Zecken?

Zecken gehören zu den Parasiten und sind für uns Menschen ebenso lästig wie Läuse oder Stechmücken. Doch was viele von uns vergessen: Parasiten haben in der Regel einen Nutzen. Das trifft auch auf die Blutsauger zu, die mit ihrem Stich Krankheitserreger übertragen können.

Zecken gehören zu den Parasiten und sind deshalb auf einen Wirt angewiesen, doch haben die Blutsauger auch einen Nutzen?

Begegnungen mit Zecken drohen vielerorts

Zecken können einem überall begegnen, in Parks, im Wald und auf Wiesen. Ja sogar im heimischen Garten warten die Blutsauger auf einen Wirt, der sie abstreift und von dem sie Blut saugen können. Da sie verschiedene Krankheitserreger beim Stechen übertragen können, muss man vorsichtig sein. Nicht nur deswegen finden die meisten Menschen Zecken einfach störend. Doch gänzlich nutzlos sind die Krabbeltiere – ebenso wie andere Parasiten – nicht.

Zecken – ein größtenteils unerforschtes Geheimnis

Parasiten haben in der Regel einen Nutzen. Sie helfen dabei, die Population anderer Lebewesen zu regulieren. Zudem nehmen sie die Rollen als Immunstärker und Evolutionsbeschleuniger an. Das bedeutet, dass viele Parasiten dafür sorgen, dass sich das Immunsystem von Tieren stärkt. Auf lange Sicht kann dies einen positiven Einfluss auf die weitere Evolution einer Tierart haben. Ob dieser genannte Nutzen auch auf Zecken zutrifft, ist allerdings noch nicht ausreichend erforscht. Denn insgesamt stellen die Spinnentiere noch ein großes Geheimnis dar – vieles, was sie betrifft, ist noch nicht bekannt. Erwiesen ist, dass Zecken für andere Lebewesen wie Vögel oder Pilze sehr nahrhaft sind und somit für bestimmte Arten ein wichtiges Element in der Nahrungskette darstellen.

Nutzen und Schaden abwägen: Vorsorge treffen

Unabhängig von jeglichem Nutzen stellen Zecken für Menschen eine Gefahr dar. „Der Hintergrund ist, dass die Spinnentiere verschiedene Krankheitserreger übertragen können“, weiß PD Dr. med. Gerhard Dobler, Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie, Leiter der Abteilung für Virologie und Rickettsiologie am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr München zu berichten. Daher ist Vorsorge so wichtig. Mit ein paar einfachen Maßnahmen kann man Zeckenstichen vorbeugen. Dazu gehört die Wahl der richtigen Kleidung: Festes Schuhwerk, die Socken über die Hosen ziehen, und lange Kleidungsstücke erschweren den Zugang zur Haut. Auf heller Kleidung sind die Tiere sichtbar, sodass man sie entfernen kann, bevor sie zustechen können. Repellents, also insektenabweisende Mittel, halten die Tiere zusätzlich auf Abstand. Nach jedem Aufenthalt in der Natur sollte man sich außerdem nach Zecken absuchen. Zusätzlich kann auch eine Impfung vorbeugen, nach einem Zeckenstich an FSME zu erkranken. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung Personen, die in FSME-Risikogebieten Zecken ausgesetzt sein können.

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis

FSME ist die Abkürzung für Frühsommer-Meningoenzephalitis. Das FSME-Virus ist einer der Krankheitserreger, der durch Zeckenstiche übertragen werden kann. Bei einer Infektion kann es zur Erkrankung der Hirnhaut und des zentralen Nervensystems kommen. Die Krankheit kann schwere gesundheitliche Folgen haben und sogar lebensgefährlich sein. Sie ist zudem nicht ursächlich behandelbar, nur die Symptome, beispielsweise Kopf- und Gliederschmerzen, lassen sich mit Medikamenten lindern. Daher sollten Vorsorgemaßnahmen gegen Zecken für jeden, der sich viel in der Natur aufhält, zur Selbstverständlichkeit werden.

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