Natürliche Feinde der Zecken

Die warmen Temperaturen locken uns in die Natur. Aber Achtung, auch Zecken sind jetzt aktiv! Und das schon, wenn es an mehreren Tagen hintereinander sieben Grad oder mehr sind. Daher sollte man Vorsorgemaßnahmen ergreifen. Mit ihnen kann man sich gegen gefährliche Krankheitserreger schützen, die von den Parasiten übertragen werden können. Viele Menschen sind von den kleinen Spinnentieren genervt und fragen sich: Haben Zecken eigentlich auch Feinde, die sie von uns fernhalten? Die unzufriedenstellende Antwort: leider nicht viele.

Zecken gibt es überall dort, wo es grün ist. Leider haben die Parasiten nur wenige natürliche Feinde.

Lästige Zecken

Die Blutsauger können einem das schöne Wetter und das Draußensein ganz schön vermiesen. Hat man eine Zecke entdeckt, sollte man diese gleich töten, damit man ihr nicht zum Opfer fällt. Die Parasiten können nämlich beim Stechen und Blutsaugen gefährliche Krankheitserreger auf den Menschen übertragen. Darunter die Viren der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die Bakterien der Borreliose. Um die Übertragung und schwerwiegende Folgeerkrankungen zu vermeiden, helfen Vorsorgemaßnahmen. Auf natürliche Feinde von Zecken, die das Risiko von Begegnungen verringern, sollte man hingegen weniger setzen.

Feinde der Zecken – welche gibt es?

Zecken sind bei der Wahl ihrer Opfer nicht wählerisch: Von kleinen Nagern über Hunde und Katzen bis zu Menschen und auch Pferden – alle können zum Wirt der Parasiten werden. Zecken selbst können dagegen relativ unbehelligt existieren. Es gibt nur wenige Feinde, die ihnen gefährlich werden können. Dazu gehören einige wenige Pilzarten, die auf oder in ihnen wachsen und sie dadurch töten.1 Oder aber Fadenwürmer, die Zecken befallen, was ebenfalls zum Tod von Zecken führt.2 Weitere Tiere, die den Parasiten gefährlich werden können, sind eine Wespenart, die Zeckenerzwespe1, sowie bestimmte Vogelarten3. Anscheinend sorgt auch die Anwesenheit großer Ameisennester dafür, dass die Zeckenpopulation in diesem Gebiet gering bleibt – doch die Gründe hierfür sind noch offen.4

Forschung zu natürlichen Feinden von Zecken

Weltweit werden mögliche Auswirkungen auf bzw. Eindämmungen von Zeckenpopulationen analysiert. In Deutschland, aber auch in anderen Ländern, sind Forscher dabei zu untersuchen, ob beispielsweise Pilzarten oder auch die Wespenart für die Reduzierung der Zeckenpopulation genutzt werden können.1,5 Allerdings müssen bei diesen Versuchen auch die Auswirkungen der Eingriffe in die Natur berücksichtigt werden. Insgesamt steht die Wissenschaft hier noch am Anfang der Forschung. Daher bleibt es erst einmal dabei: Um Zeckenstichen und deren Folgen vorzubeugen, sollte man vorsorgen.

Vorsorge gegen Zecken

Wer also weiter die Natur genießen will und dabei unschöne Begegnungen mit Zecken möglichst vermeiden möchte, sollte auf Vorsorgemaßnahmen zurückgreifen. Die Wahl langer Kleidungsstücke erschwert den Parasiten den Zugang zur Haut. Gleiches gilt auch für festes Schuhwerk und das Ziehen der Socken über die Hose. Helle Kleidung kann beim Absuchen das Entdecken von noch krabbelnden Zecken erleichtern, sodass diese entfernt werden können, bevor sie zustechen. Mit insektenabweisenden Sprays, Repellents genannt, können Zecken für einige Zeit auf Abstand gehalten werden. Ebenfalls wichtig ist es, nach jedem Aufenthalt in der Natur den eigenen Körper nach Zecken abzusuchen. Vor einer FSME-Infektion kann man sich zudem durch Impfen schützen.

 

Quellen:
1 Wissenschaft.de: Biowaffen gegen Zecken (letzter Zugriff am 05.06.2019)
2 Deutschlandfunk: Den Zecken an den Kragen (letzter Zugriff am 05.06.2019)
3 MDR.de: Haben Zecken einen Nutzen? (letzter Zugriff am 07.06.2019)
4 Neue Zürcher Zeitung Online: Ameisen vertreiben Zecken (letzter Zugriff am 07.06.2019)
5 Science Daily Online: Fungus kills ticks (letzter Zugriff am 05.06.2019)